Traditionelle Bögen

Die Entwicklung des traditionellen Bogenschießens kann als Reaktion auf die Erfindung der Compoundbögen und den stark regulierten olympischen Bogensport verstanden werden. Das traditionelle Bogenschießen erlaubt eine große Vielfalt unterschiedlicher Bögen und Pfeile sowie eine Vielzahl an Ausübungsformen. Aus diesem Grund existiert auch keine allgemeingültige Definition.

Charakteristisch für das traditionelle Bogenschießen ist der Verzicht auf technische Hilfsmittel wie beispielsweise Visiere und Stabilisatoren. Stattdessen setzt das traditionelle Bogenschießen auf eine intuitive Schießtechnik, die auf Erfahrungswerten basiert, weshalb es auch als intuitives Bogenschießen bezeichnet wird.

Ob Langbögen, Reiterbögen oder Jagdbögen, im Shop von Est-BogenSport finden sie eine große Auswahl an passenden Bögen sowie das entsprechende Zubehör.

Der Oberbegriff Reiterbogen umfasst eine große Zahl unterschiedlicher Bögen. Historisch waren Bögen bei nomadisch lebenden Völkern Zentralasiens (z. B. Skythen, Hunnen, Mongolen, aber auch Türken und Ungarn) zum Einsatz bei der Jagd und bei kriegerischen Auseinandersetzungen weit verbreitet. Aufgrund der Möglichkeit, diese Bögen auch vom Pferd aus einzusetzen, entwickelte sich der Begriff Reiterbogen. Solche Bögen sind auch in anderen Kulturen bekannt, z. B. in Korea und Japan.Heute versteht man unter einem Reiterbogen meistens einen an historische Vorbilder angelehnten Recurvebogen, der sich durch geringere Größe und Gewicht von einem regulären Recurvebogen unterscheidet. Durch die geringere Größe und die spezielle Gestaltung der Wurfarme speichert ein moderner Reiterbogen mehr Energie, wodurch der Pfeil stärker beschleunigt wird.Der sichere Einsatz eines Reiterbogens vom Pferd ist ausgesprochen schwierig und erfordert sehr viel Training. Die meisten Reiterbögen werden daher vom Boden aus eingesetzt.

Unter einem Jagdrecurve versteht man einen Recurvebogen, der im Vergleich zu regulären Recurvebögen deutlich kleiner ist und weniger wiegt. Verbreitete Größen sind beispielsweise 60 oder 62 Zoll. Üblicherweise wird ein Jagdbogen ohne Hilfsmittel wie Release oder Visier geschossen. Jagdrecurve-Bögen sind sowohl als One-Piece als auch als Take Down erhältlich.Heute sind Jagdrecurve-Bögen bei 3D-Bogenturnieren weit verbreitet. Im Rahmen dieser Wettbewerbe besteht das Ziel darin, in Wald und Flur aufgestellte Tierattrappen zu treffen. Die Jagd auf Tiere mit Pfeil und Bogen ist in Deutschland nicht erlaubt.

Der Langbogen ist die einfachste und ursprünglichste Bogenart, da sich sein Aufbau im Verlauf der letzten Jahrhunderte kaum verändert hat. Aus diesem Grund findet der Langbogen beim traditionellen Bogensport weite Verbreitung.Die bekannteste Version des Langbogens ist der englische Langbogen, der ungefähr so groß ist wie sein Träger. Die Wurfarme des englischen Langbogens sind gerade, so dass seine Form an den Buchstaben „D“ erinnert. Darin liegt der hauptsächliche Unterschied zum Recurvebogen, bei dem die Wurfarme in Richtung des Ziels gekrümmt sind.

Hybridbögen vereinen die jeweiligen Vorteile von Langbögen und Recurvebögen. Sie verbinden das geringe Gewicht des Langbogens mit einer leichten Krümmung der Wurfarme, wie sie für den Recurvebogen charakteristisch ist.Die Krümmung erlaubt es, den Hybridbogen kleiner zu konstruieren und dennoch eine höhere Pfeilgeschwindigkeit zu erzielen als mit vergleichbaren Langbögen. Aufgrund des geringeren Zuggewichts und dem – im Vergleich zum Langbogen – weniger stark ausgeprägten Handschock bieten sie zudem höheren Schusskomfort.